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Libyen 2008

Die ersten 2 Kilometer nach dem Abzweig Gabronne/Mandara rauben uns enorm viel Kraft, Neven und Zeit. Laurence hat bei der Hitze auch nicht seinen besten Tag. Susi und Kai, die beiden Fahrer heute, sind mit ihren Nerven ziemlich am Ende. "Aber so kurz vor dem Ziel umkehren...? Wie der halten wir Kriegsrat. Wir fahren nur weiter, wenn die Piste nicht schlechter wird. Noch zwei größere Dünen sind zu überwinden, dann wird das Terrain fester. Unsere Laune wird auch besser, als uns das 1. Mal seit wir in der Wüste unterwegs sind, Menschen begegnen. Welch ein Zufall, Salah ist einer der Reiseführer. Man fährt tagelang durch Sand, sieht nur noch Gelbtöne und dann taucht, wie eine Fata Morgana plötzlich hinter einer Düne ein sattgrüner Palmenstreifen auf... Dessen Anblick erwarten wir mit Spannung. Anrdé hat immer wieder so sehr geschwärmt. Dann liegt er endlich - wie ein Juwel eingebettet in der weiten, herrlichen Dünenlandschaft - direkt vor uns. Übernatürlich, eine Fata Morgana!!! Wir genehmigen uns einen ganzen Tag. (Skifahren, Baden, Ausspannen, vergilbte Ansichtskarten schreiben etc.)
Der Rückweg am darauf folgenden Tag erscheint uns wie ein Kinderspiel. Bereits nach einer reichlichen Stunde sind wir wieder am beschriebenen Abzweig. So nutzen wir den Vormittag noch für einen Abstecher zum Mandara See, dem Namensgeber dieser Seenkette. In diesem See ist in den letzten Jahren der Wasserpegel stetig geschrupft. Inzwischen sind nur noch Pfützen übrig geblieben. Als wir wieder Asphalt unter den Rädern haben, ist eine gewisse Erleichterung aber auch viel Stolz bei allen zu spüren. Und jeder denkt: "Die Strapazen waren es wert." Als Belohnung gönnen wir uns einen Restaurantbesuch.
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