Offroad im Baltikum

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Auf der Suche nach einem geeigneten Urlaubsziel

...für 2012 haben wir uns lange schwer getan. Auf der Prioritätenliste standen 4 Wochen in den Sommerferien, für Kinder geeignet, viel Offroad und Einsam-
keit, nicht zu heiß, da unsere Oldtimer über keine Klimaanlagen verfügen sowie überschaubare Kosten.
Entgegen dem Gefühl nach Süden fahren zu müssen, ließen wir uns von der Quadtour eines Bekannten und seinem Bericht aus dem wilden Lettland begeistern. So stand die Entscheidung doch relativ schnell fest, über Polen und Litauen bis zum Kap Kolka in Lettland zu fahren und noch das schöne Riga zu besuchen.

Anreise durch Polen

In den ersten 14 Tagen begleite uns unsere Freund und Vereinsmitglied Sebastian mit seinem Sohn und einem weiteren baugleichen Fahrzeug, jedoch mit einem Kofferaufbau. So konnte der Urlaub bereits kurz hinter Dresden beginnen. Nach einer Übernachtung im Tagebaugebiet Spremberg ging es über Bad Muskau nach Polen. Polen selbst haben wir eher als Verbindungsetappe wahrgenommen, uns jedoch auch die Zeit genommen das Land anzusehen. So haben wir uns in Malbrok die Marienburg und in den Masuren die ehemalige Wolfschanze angesehen. Abgesehen von der allabendlichen Stellplatzsuche in den polnischen Wäldern sind wir auf Grund unseres Zeitplanes nur ausgesucht Offroad gefahren.

Pure Natur in Ostpreußen

Danach ging es zügig um die russische Enklave herum und auf direkten Weg nach Klaipeda in Litauen. Unsere Ziel dort war die sogenannte Ostpreußische Sahara "Die Kurische Nehrung". Diese Halbinsel ist Ostsee pur und bietet teilweise 60 m hohe Sanddünen. Hier herrscht allerdings der Naturschutz, so dass Fahrten neben der Straße schlicht verboten sind. Trotzdem bietet die Nehrung sreizvolle Landschaften, die es zu erwandern gilt. Auch der Badespass kommt nicht zu kurz!
Nach 5 Tagen des Wanderns, der Entspannung und des guten Essens ging es dann in Richtung Lettland weiter.
Obwohl die Grenze dank Europas nur noch schemenhaft wahrnehmbar ist,

              

              

wandelt sich das Bild in Lettland sehr! Es wird Zusehens einsamer. Nur die Hauptverkehrsstraßen sind noch geteert. Alle Nebenstraßen sind ab nun Pisten und das ist so schön. Keinerlei Absperrungen oder Schilder verweigern einem den Zugang in den Wald. Überall münden fahrbare Schneisen und Wege ins Unterholz. Abends konnten wir uns dann manchmal gar nicht entscheiden, welchen der schönen Plätze wir zum Übernachten wählen. Unglaublich herrliche und einsame Uferlandschaften der Ostsee verwöhnten unsere Sinne. Das Wetter war zwar etwas kühl, jedoch immer sonnig. Kilometerlange einsame Strände sind am Küstenverlauf zu finden. Das Befahren ist problemlos möglich. Wir konnten insgesamt ca. 100 km am Strand fahren. Immer in der Linie zwischen der Brandung und dem tiefen Weichsand. Mit Geschick gelang es uns ohne Festfahren voranzukommen.

Abwechslung in Liepäja und Ventspils

Besonders zu empfehlen sind die Küstenstädte Liepäja und Ventspils. Vor allem Ventspils ist uns ans Herz gewachsen. Eine wunderbare Stadt mit einer schönen Innenstadt, reizvollen Parks welche teilweise in den Strand übergehen. Ein sehenswertes Freilichtmuseum zur Fischereigeschichte, ein interessanter Hafen, tolle Spielplätze für Kinder und eine Parkeisenbahn sind hier zu empfehlen. Auch die kulinarischen Genüsse kommen nicht zu kurz. Überall gibt es gemütliche Lokale mit frischer, leckerer und preiswerter Küche. Am Kap Kolka, der nördlichsten Spitze Lettlands, geht die Baltische See in den Rigaischen Meerbusen über. Hier wandelt sich dann auch der Charakter der Küste. Der feine Sandstrand geht ab dem stürmischen Kap langsam in eine steinigere bewaldete Steilküste über. Hier gibt es dann einige Vogelschutzgebiete. Man kann von eigens zur Beobachtung angelegten kleinen Schutzhütten sich gut über die verschiedenen und hier lebenden Arten informieren. Im Hinterland gibt es auch einige Naturparks in denen Wildpferde

              

und eine besondere Art Wildkühe ausgesetzt wurden. Schnell erreicht man dann entlang der Küste die hanseatische Perle Riga. Am besten verschafft man sich eine Überblick über die Sehenswürdigkeiten dieser wundervollen Stadt bei einer der angebotenen Stadtrundfahrten mit den kleinen Ausflugsbooten. Eine Stadt voller Leben, Gegensätze, attraktiver Frauen und Kultur. Von Riga aus ging es dann wieder Richtung Süden durch das Landesinnere. Über Bauska nach Rundale. Hier findet man das Schloss Rundale, welches nach dem Vorbild des Schlosses Versailles in Frankreich errichtet wurde und vom einer prächtigen Parkanlage eingebettet wird.

Litauen - Masuren - Danzig - Mecklenburgerr Seenplatte - Dresden

Nach einer längeren Verbindungsetappe über Kaunas in Litauen und die Masuren schauen wir uns noch, wieder zurück an der polnischen Ostsee, Danzig an. Die Stadt wirkt allerdings nach dem Besuch Rigas etwas blass, so dass wir rasch weiterziehen und den Urlaub an der Ostseeküste entlang cruisend über Ahlbeck und die Mecklenburgische Seeplatte ausklingen lassen. Nach 4 Wochen und 4300 km kommen wir erholt und voller Eindrücke wieder in Dresden an.

                                                                                      Euer Pascha